Ringo, John - Planetenkrieg 02 by Lebende Festung

Ringo, John - Planetenkrieg 02 by Lebende Festung

Autor:Lebende Festung [Festung, Lebende]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


20

»Okay«, sagte der Präsident gereizt. »Ich habe hier vier Zusammenfassungen von Geheimdienstberichten vor mir liegen. Keine zwei davon stimmen darin überein, wo die Rangora sich gerade befinden oder wann sie Schiffe frei machen könnten, die uns angreifen.«

»Diese Berichte sollten alle von meiner Abteilung freigegeben worden sein, Mister President«, sagte der Direktor des Nationalen Sicherheitsdienstes.

»Trotzdem sind sie völlig unterschiedlich«, entgegnete der Präsident. »Ich habe hier eine Beurteilung des Geheimdiensts des Verteidigungsministeriums, eine des Nationalen Geheimdiensts, eine der CIA und eine von der Allianz. Und das kann nur eines bedeuten. Athena?«

»Ja, Mister President?«, sagte die KI.

»Welcher dieser Berichte stimmt?«, fragte der Präsident. »Das Verteidigungsministerium behauptet, die Glatun seien erledigt und befänden sich auf der Flucht. Die CIA behauptet, sie würden sämtliche Fronten halten. Die nationale Geheimdienstbehörde erklärt, die Rangora hätten einen Sieg nach dem anderen errungen, aber die Entscheidungsschlacht habe noch nicht stattgefunden. Und die Allianz behauptet, die Entscheidungsschlacht habe stattgefunden, aber die Glatun würden immer noch ihre Kernwelten halten und die Rangora hingen in den Seilen.«

»Es ist schwer, die Verluste der Rangora zu quantifizieren, Mister President«, sagte die KI. »Ich möchte deshalb Zweifel an der Richtigkeit des Allianzberichts äußern. Die kitzeln aus den wenigen Informationen, die wir haben, winzige Datenmengen heraus und ziehen daraus sehr weitreichende Schlüsse. Ein Beispiel: Die Rangora neigen nur selten dazu, Individuen oder Schiffe zu benennen, aber einige wenige gelten als heroische Themen. Eines davon ist der Sturmvektor Sternenbrecher. Die Sternenbrecher ist in verschiedenen früheren Meldungen erwähnt worden. Sie war zu Beginn des Krieges an der Eroberung der Mu’Johexam-und Zhoqaghev-Systeme beteiligt. Dann wurde sie längere Zeit nicht mehr erwähnt. Sie erinnern sich vielleicht, dass ich auf Tuxughah hingewiesen habe. Möglicherweise ist die Sternenbrecher bei der Einnahme jenes Systems zerstört worden. Aber es könnte auch sein, dass sie noch im Einsatz ist und die Rangora sie nur nicht erwähnen. Die Allianz geht einfach davon aus, dass die Sternenbrecher vernichtet worden ist, und extrapoliert auf Basis der bekannten Verteidigungsanlagen im Tuxughah-System sowie der bekannten und vermuteten Glatun-Streitkräfte in anderen Systemen weitere Verluste. Dabei kommt sie auf Zahlen, wonach die Rangora-Flotte entweder gewaltige Verluste erlitten oder sogar völlig vernichtet worden ist.«

»Verstehe.« Der Präsident legte den Bericht beiseite. »Das scheint mir ein wenig übertrieben.«

»Der Geheimdienst des Verteidigungsministeriums betrachtet Rangora-Berichte und bekannte Glatun-Streitkräfte und unterstellt, dass alle darin nicht erwähnten Systeme so wenig Widerstand geleistet haben, dass die Rangora sie einfach überrannt und den Sieg bereits errungen haben«, fuhr Athena fort. »Da einige der erwähnten Systeme sich tief im Inneren des Glatun-Territoriums befinden, folgern sie daraus, dass die Glatun überrannt worden sind. Dabei übersehen sie die Möglichkeit, dass es sich um eine gezielte Fehlinformation der Rangora handeln könnte. Der Bericht des Nationalen Geheimdiensts folgert aus meiner ersten Analyse der Propaganda der Rangora, dass nicht ausdrücklich erwähnte Systeme sich noch im Besitz der Glatun befinden. Und die CIA verlässt sich auf eine Analyse des Außenministeriums, wonach die Glatun geradezu hyperkompetent und daher unbesiegbar sind.«

»Ich glaube, die Berichte können wir in den Papierkorb werfen«, sagte der Präsident. »Und deine Beurteilung?«

»Liegt irgendwo dazwischen, Sir«, sagte die KI.



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